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“Ciao bella, wie geht’s Dir?”

Ich starrte erst einige Sekunden auf mein Handy, bis meine Hirnzellen das Offensichtliche verarbeitet hatten.

Die Nachricht war tatsächlich von Dir.

What?!

Wir hatten uns vor zwei Wochen getroffen und einen tollen Abend miteinander verbracht. Du bist einen Tag später zurück nach Italien gezogen. Es war nicht geplant, noch mal von Dir zu hören.

Nach einmal treffen geht man nicht mit Herzchen in den Augen und Tränen in der Stimme auseinander.

Ok. Wir hatten uns geküsst und das war, zugegebenermaßen, unanständig schön gewesen.

Aber mehr war nicht in Planung.

Süße Sehnsucht ohne Herzschmerz. Die perfekte Sommerromantik.

Und jetzt schreibst Du mir einfach?

“Hey. Danke, gut. Und selbst so?”

Sehr einfallsreich. Ich weiß. Aber was anderes fiel mir in dem Moment wirklich nicht ein.

Herz-Kopf-Connection: Error 404!

Schön sei es zu Hause. Tolles Wetter. Sowieso. Und mit den alten Freunden abends auf der Piazza Wein zu trinken sei natürlich auch anders, als in Berlin.

Ja, klar. Natürlich. Anders.

“Klingt toll. Freut mich, dass Du Deine Zeit genießt.”

(Warum meldest Du Dich?)

“Deutschland fehlt mir aber.”

“Dabei ist Italien doch so viel schöner!”

(Warum meldest Du Dich?!)

“Was machst Du so in Berlin? Wie läuft das Leben auf Tinder?”

(WARUM MELDEST DU DICH????)

“Ich bin nicht mehr auf Tinder.”

“Ach, echt? Hab ich Dich vergrault? ;-)”

“Nein, die anderen. ;-)”

Ab da an hörten wir uns regelmäßig. Nicht jeden Tag, aber immer wieder. Über Wochen.

“Ich wünsch Dir viel Glück für morgen”, schrieb ich Dir am Abend vor der Verteidigung Deiner Doktorarbeit in deutscher Literatur.

“Danke. Ist echt lieb, dass Du daran denkst….Wann kommst du mich eigentlich mal besuchen?”, war Deine Antwort.

Atemstillstand!

Noch mal lesen.

Atemstillstand!

“Wenn Du mich einlädst.”

Puh…

“Du kannst kommen, wann immer Du willst! Vielleicht Ende Juni?”

Atemstillstand die Zweite!

Ach, fuck it!

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Oder?!

Am nächsten Tag buchte ich den Flug. Einmal Romantik und zurück. Es lebe die Spontanität.

Jetzt, drei Wochen später, sitze ich im Flieger.

Zu Dir.

Einem Mann, den ich nicht kenne. Mit dem ich mal ein paar schöne Stunden verbracht und von dem ich mich am Ende des Abends für immer verabschiedet hatte.

Ach, fuck it!

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Oder?!