Uah. Könntet Ihr bitte etwas leiser lesen? Mein Kopf tut immer noch weh.

Immerhin hat es sich gelohnt. Dieses Silvester ist definitiv unter meinen Top 5!



Caro und ich haben eine Party gecrashed.

Auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel standen plötzlich ein paar Leute vor einem Hauseingang und begehrten Einlass. Also haben wir uns mal dazugestellt. Und haben freundlich gefragt, ob die auch zu “der Party” wollen. Und wen sie denn da alles so kennen würden.

Man will ja höflich sein.

Sie kannten Annika, Gastgeber Frederik und eine gewisse Lydia.

Ach?! So ein Zufall. Wir auch.

In der echt ziemlich abgefahrenen Bude (Wohnung with a view sag ich da nur) über den Dächern von Berlin-Mitte tanzte grade eine dunkelhaarige Dame um die 30 in einem knallroten, knallengen Kleid zu “No diggity”.

Ach, die Annika! Jaja, die setzt sich ja gerne mal in Szene. Kennt man ja schon von ihr.

Hmmhm. Stimmt. So kennen wir sie, die Annika.

Torsten hatte die Tür geöffnet und brachte dann auch gleich Prosecco. Oder wars Gin Tonic? Egal. Prost Torsten!

Es ist wirklich erstaunlich, wie einfach man bei fremden Leuten reinkommt. Wir haben getanzt und getrunken, in der Küche sämtliche Suppen und Dipps durchprobiert (voll lecker) und uns mit so ziemlich allen Gästen ein frohes neues Jahr gewünscht.

Ja. Voll cool, dass wir’s doch noch hergeschafft haben. Nee, das neue Jahr wird nicht so scheiße, wie 2014. Jaja, Prost darauf!

Irgendwann war Caro weg und stand kurze Zeit später quitschend mit einer Schere neben mir und einem gewissen Jan-Hendrik, der mir gerade erklärte, wieso er seit 15 Jahren zu Silvester immer einen Schlipps trug. Warum und woher Madame das Schneidewerkzeug überhaupt angeschleppt hatte, weiß ich bis heute nicht.

Jan-Hendrik war davon allerdings irgendwie ganz angetan und ich durfte ihm ein paar seiner, zugegebenermaßen, wirklich ziemlich coolen Locken abschneiden. Als “Erinnerung”, dass wir uns alle kennengelernt haben, wie er sagte.

Ich werde nicht versuchen zu verstehen, warum sich ein Mann von einer völlig Fremden in der vollen Haarpracht rumschnipseln lässt.

Caro und ich wurden auf jeden Fall stolze Besitzerinnen einer original Jan-Hendrik-Locke.

Irgendwann gesellte sich dann auch Gastgeber Frederik zu uns. Er wolle sich nun auch mal endlich vorstellen. Und überhaupt. Schön, dass wir da seien.

Das fand übrigens auch Annika, die mit uns und ihrer Proseccoflasche auf eine tolle neue Freundschaft angestoßen hat.

Zu späterer Stunde hat Torsten dann noch mal alles auf eine Karte gesetzt und uns das schönste Kompliment ever beschert, als er versuchte, meine Nummer zu bekommen.

“Deine Freundin ist zwar hübscher, aber du bist interessanter. Ruf mich doch mal an.”

Daumen hoch, lieber Torsten. Mit Frauen kannste wirklich. Aber nee, lass ma.

Als unser braungelockter Jüngling Jan-Hendrik dann unbedingt Caros Nummer haben wollte, haben wir entschieden, dass es an der Zeit ist, zu gehen.

Dabei könnte es übrigens ganz theoretisch sein, dass aus Versehen auch eine Schüssel Chips mitgegangen ist.

Ähm.

Lieber Frederik, falls Du das hier liest. Es tut uns schrecklich leid. Du kannst Deine Schüssel gerne wieder haben. Melde Dich einfach.

Frohes neues Jahr!